Wenn dich 35.000 EUR im Kopf plötzlich limitieren

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  • Post last modified:Feber 1, 2021
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Ich stehe gerade kurz vor der Unternehmensgründung. Meiner ersten Unternehmensgründung. Dabei muss ich entscheiden welche Art von Unternehmen ich anmelden möchte. Da ich das erste Mal vor dieser Entscheidung stehe grüble ich dementsprechend über all meine Möglichkeiten. Auf den ersten Blick wirkt alles sehr verwirrend. Auf den zweiten Blick sieht es bereits einfacher aus – so viele Entscheidungen sind es doch gar nicht. Zuletzt merke ich jedoch erneut wie alles voneinander abhängig ist. Die Komplexität steigt erneut.

Als Kleinunternehmer darfst du die Umsatzgrenze von 35.000 EUR pro Jahr nicht übersteigen

Derzeit überlege ich ob ich ein Kleinunternehmen anmelden sollte oder ein Einzelunternehmen ohne Kleinunternehmerregelung. In Österreich darf der Umsatz als Kleinunternehmer 35.000 EUR pro Jahr nicht übersteigen (es gibt eine einmalige Ausnahme, aber prinzipiell ist das die Grundregel). Viele die ein Unternehmen gründen werden sich dessen bewusst sein, dass insbesondere die ersten Jahre herausfordernd sein könnten.

Ich denke gerade zu Beginn möchte man sich als Unternehmer stark den inhaltlichen Fachthemen widmen – in meinem Fall ist das Suchmaschinenoptimierung & Webdesign. Natürlich ist es das wichtigste Kundenprojekte zu gewinnen und diese erfolgreich umzusetzen. Genug Herausforderung für den Start wie ich finde.

Viele der betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Themen möchte ich daher am liebsten erstmal aufschieben. Nicht sofort möchte ich alles an Dritte auslagern. Buchhaltung und Steuerberater müssen schließlich auch finanziert werden. Erste Umsätze sind das Ziel.

Tausche ich betriebswirtschaftliche und steuerrechtliche Erleichterungen gegen Limitierungen im Kopf?

Wie kann ich mir den Start als Unternehmer also einfacher machen? Für Kleinunternehmer gibt es einige betriebswirtschaftliche und steuerrechtliche Erleichterungen für den Einstieg ins Unternehmertum.

Aber hier kommt der Haken! Als Kleinunternehmer darf ich nicht mehr als 35.000 EUR Umsatz pro Jahr erwirtschaften. Ich frage mich was diese Zahl in mir auslöst!?

35.000 EUR sind einerseits viel Geld. Man darf dabei jedoch nicht vergessen, dass man davon in der Regel nur einen Bruchteil sein Eigen nennen darf. Unabhängig davon wie viel Geld einem davon zum Leben bleibt, frage ich mich jedoch immer wieder was diese Zahl mit mir macht.

Ist es wirklich schlau mich von Anbeginn zu limitieren?

Möchte ich die vereinfachte Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen bedeutet dies nämlich auch, dass ich mir von Anbeginn ein Limit setze. Ich darf nicht mehr Umsatz machen. Egal wie gut ich in meine Unternehmung starte, ich muss darunter bleiben.

Gänzlich andere Gedanken kommen in mir hoch. Ich stelle mir vor ich nehme an einem Tournament im Weitsprung teil. Ich erinnere mich an den Turnunterricht in meiner Schulzeit. Je nach Anlauflänge waren Sprungweiten von 3,5 bis 4,5 Meter möglich.

Ich gehe davon aus, dass ich an einem durchschnittlichen Tag eine Sprungweite von 4 Metern erreichen werde. Nun stelle ich mir vor, dass ab Meter 4 statt dem weichen Sand, glühende Kohle auch mich wartet.

Ich denke es wird nun unmöglich sein in etwa 4 Meter zu springen. Ich werde es nicht schaffen, und mit ziemlicher Sicherheit weit dahinter liegen. Der Schmerz der mich ab 4 Meter treffen wird, ist einfach zu groß. Ich bleibe also weit hinter meinen möglichen Leistungen und habe mir dies auch selbst zuzuschreiben.

Die meisten Limitierungen entstehen im eigenen Kopf!

Als zukünftiger Unternehmer denke ich sehr viel über meine Ziele nach. Ich denke darüber nach was ich erreichen kann, was ich erreichen muss, bei welchen Themen ich realistisch bleiben sollte, und bei welchen Themen es gut ist an das Unmögliche zu glauben. Ich bin davon überzeugt, dass ich erfolgreicher werde wenn ich weniger Limitierungen zulasse. Die meisten davon entstehen in meinem eigenen Kopf und es obliegt mir selbst wie ich damit umgehe bzw. ob ich dies zulasse.

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