Montagsdepression? Nein danke, ab jetzt Montage On My Terms!

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  • Post last modified:Juli 6, 2021
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Wie viele Sprüche, Memes und Lieder gibt es über den Montag. Dieser furchtbare Montag. Der Montag dem so wenige Menschen einen freudigen Blick schenken. Bereits am Sonntagnachmittag beim gemütlichen Zusammensitzen mit Freunde oder Familie kommt dieser Gedanke auf.

Ach, morgen ist ja schon wieder Montag 🙁

Die Bevölkerung
Montag Memes sind eigentlich immer (lustig) negativ

Ich möchte am Montag mal Sonntag haben (Hildegard Knef, 1966)

Was können wir dagegen tun damit der Start in die neue Woche nicht so furchtbar ist?

Es gibt ja zig Rituale und Möglichkeiten wie man sich am besten vorbereitet. Bereits am Freitag den Montag planen und die wichtigsten Aufgaben notieren. Egal ob man dann am Montag gut oder schlecht gelaunt ist, man muss nur stupide die Aufgaben abarbeiten bis man vergessen hat, dass man den Montag eigentlich nicht leiden kann.

Der oder die andere kocht bereits für die halbe Woche vor und weiß schon am Samstag welche Kleidung am Montag bereit liegt.

Auch ich hatte mein Problem mit dem Montag. Es war keinesfalls mein Lieblingstag der Woche.

Sogar auf unserer längeren Reise durch Südostasien spürten wir den Montag. Zugegeben beim reinen Backpacking als wir von einem Ort zum nächsten zogen, verloren wir schon auch mal das Zeitgefühl.

Aber als wir für mehrere Monate auf Bali waren – und dort quasi ein „normales Leben“ führten (das neue normal eben) – spürten wir sehr wohl den Unterschied. Viele Menschen aus der westlichen Kultur leben für längere Zeit auf Bali. Sie arbeiten online, und die meisten haben den üblichen Wochenrhythmus beibehalten (Montag bis Freitag Arbeit, Samstag und Sonntag Wochenende).


Lustige Anekdote – meine Verwandtschaft denkt nach Jahren noch immer, dass wir monatelang (und montagelang) auf Bali auf Urlaub waren. Reisen, Urlaub und vorübergehend im Ausland Leben sind für mich noch immer große Unterschiede. Seltsam, dass das die wenigsten im Hamsterrad verstehen.


In Bali hatten wir für lange Zeit alles andere als ein geregeltes Leben. Freiheit pur, mache was du willst, und zwar jeden einzelnen Tag. Das ist keines Falls gleichzusetzen mit faul sein. Bali ist einfach ein geiler Ort um einen Schnitt zu machen und sich mit dem eigenen Leben auseinanderzusetzen (ohne dabei zu vereinsamen und immer wieder mit der Option sich mit Gleichgesinnten auszutauschen).

Aber auch auf Bali waren die Montage manchmal irgendwie nicht so toll. Ich denke es war auch dieses schlechte Gewissen, das manchmal aufkam. Am Montag muss man etwas leisten. Es war immer so, und wird immer so bleiben. Alle anderen tun es auch, also musst du es auch tun (sorry für den Ausdruck, aber was für ein Bullshit).

Es sieht fast so aus als wäre es in unserer DNA. Am Montag müssen wir höchst produktiv sein und Leistung bringen. Immer!

Ich, der Kaffeelosoph

Ich für mich empfinde es als sehr angenehm, wenn ich leisten darf, wann ich es für mich als passend empfinde. Das muss kein Montagmorgen sein. Das kann am Mittwoch um 7 Uhr abends sein, wo der andere bereits beim 3. Bier die „Woche teilt“. Es kann auch am Samstag um Mitternacht sein – im Sommer am Balkon sitzend, die Natur belauschend und dabei der eigenen Arbeit nachgehen.

Mittlerweile mache ich es „On my Terms“

Es ist Montag Mittag. Ich habe bisher noch nichts gemacht. Dabei stimmt das so gar nicht. Denn ich habe einiges für mich gemacht. Und ich frage mich, ist es nicht (gerade zu Wochenbeginn) das wichtigste zuerst mal auf sich selbst zu achten.

Ich habe mir Zeit genommen für meine Gedanken und Journaling, dabei zurückgeblickt, nach vorne geblickt und innegehalten um den Moment zu genießen. Meine Gedanken habe ich einfach ohne zu grübeln auf Papier gebracht.

Ich habe mich mit meinem Freund (dem Peterniera) über das Leben unterhalten und kaffeelosophiert.

Ich habe mir Zeit genommen für ein gutes Frühstück.

Ich habe mir meine Ziele für diese Woche notiert und festgelegt was ich machen möchte, damit ich am Ende der Woche zufrieden bin.

Ich bin barfuß durch den nächstgelegenen Wald gelaufen.

Ich habe die Wohnung aufgeräumt, weil mir das Luft zum Atmen gibt.

Ich habe eine begleitete Meditation durchgeführt.

Ich habe die einfachen E-Mails erledigt, damit ich später den Fokus auf die „schweren“ E-Mails legen kann.

Ich habe mich in Online Communitys zu fachlichen Themen meiner Selbständigkeit ausgetauscht.

Und ich habe diesen Artikel geschrieben.

Wenn ich jetzt ein paar Stunden zurückblicke, dann bin ich doch eigentlich ganz zufrieden mit diesem Start in den Montag. Nein, ich hatte kein Meeting. Nein, ich habe auch kein Geld verdient. Und es muss auch nicht sein.

Meine Montage laufen ab jetzt on my terms ab – also zu meinen Bedingungen. Wenn man es Jahre oder Jahrzehnte lang trainiert hat, dass der Montag schlecht ist, dauert es bis man sich an den neuen Montag gewöhnt hat.

Mittlerweile gelingt es mir bereits sehr gut. Am Wochenende denke ich an den Montag und freue mich auf die wertvolle Zeit mit mir selbst.

Am Wochenende denke ich an den Montag und freue mich auf die wertvolle Zeit mit mir selbst.

DER KAFFEELOSOPH

Zum Abschluss: „They call it stormy Monday, but Tuesday’s just as bad“

Bei der Suche nach einem Lied für den Montags-Blues (doppelte Bedeutung) habe ich ein paar Goldstücke gefunden. Zum Abschluss der ausgewählte Song „Stormy Monday“ von T-Bone Walker aus dem Jahr 1947.

The lyrics chronicle the feelings of lost love through the days of week, starting on Monday: "They call it stormy Monday, but Tuesday's just as bad". The mood improves by Friday, when "the eagle flies", a metaphor for payday, which allows for carousing on Saturday. The lyrics end with Sunday, "when the blues and spirituals converged [in] a continuation of a trend used by earlier Mississippi Delta blues singers" and conclude with a prayer asking for the Lord's help because the singer's "Crazy about my baby, yeah send her back to me"

https://en.wikipedia.org/wiki/Call_It_Stormy_Monday_(But_Tuesday_Is_Just_as_Bad)

Call It Stormy Monday – But Tuesday’s Just As Bad (T-Bone Walker, 1947)

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