Schon wieder sowas komisches. Und irgendwie versteht es keiner? Oder? Ich weiß nicht wie es dir geht, aber kennst du das auch, dass rundherum niemand mehr Zeit hat. Jeder ist eigentlich im Stress. Und zwar im Dauerstress. Und dann gibt es noch diese lästigen Verpflichtungen. Die Treffen mit Freunden und Familie.
Vermutlich liegt es am Alter und unserer schöner-besser-erfolgreicher-Gesellschaft. Ich denke und hoffe ja doch, dass die heutigen 20-Jährigen nicht so gestresst sind als wir Ü30er. Ich meine, ich sehe die Jungen ja noch oft genug gemütlich herumchillen. Das freut mich.
Bei den 60-Jährigen bin ich mir da auch nicht so sicher – ich denke schon, dass die schon erkannt haben, dass es mehr gibt im Leben als jeden Tag Bäume auszureißen.
Aber bei den 30 bis 50-Jährigen, da ist es wohl ziemlich eindeutig. Gefühlt stehen in dieser Altersgruppe die meisten unter Dauerbelastung und leiden unter permanenten Stress.
Du kannst noch so schnell laufen in deinem Hamsterrad, es bringt dich nicht an dein Ziel.
Was mir immer wieder auffällt und was ich nicht ganz verstehe. Die meisten müssen alles einplanen (beruflich und privat). Weil mit der Spontanität ist das ja so eine Sache. Spontan sein ist ja irgendwie fast ein Luxus. Da brauchst du nämlich etwas das die wenigstens zu haben scheinen. Zeit.
Wundert es dich? Wochenenden werden wochenlang zuvor verplant! Treffen sind sehr selten, dafür intensiv und lange. Immer.
Wenn ich mich so umsehe, dann merke ich, dass die meisten Treffen immer sehr lange sind. Kein Wunder, man trifft sich so selten, da muss man dann schon etwas Zeit einplanen um alle seine Geschichten auszutauschen. Weil so ein Treffen (nach so vielen Monaten, an denen man sich nicht gesehen hat) so viel Zeit in Anspruch nimmt, sei es am besten lange genug im voraus geplant.
Wenn dann noch mehrere Leute involviert sind – ab 3 Personen gehört man ja schon zu einer Gruppe – dann fängt man am besten gleich heute mit der Planung an, weil sonst wird das in diesem Jahr nichts mehr.
Gegenvorschlag: Kürzer, öfter, flexibler?
Kürzer, öfter, flexibler. Was soll das jetzt heißen? Es ist ja ganz einfach. Wenn ich mich öfters (durchaus auch spontan) treffe, dann können die Treffen auch mal weniger Zeit in Anspruch nehmen. Zeit die ja ohnehin scheinbar niemand hat. Kürzere Treffen haben dann den Vorteil, dass sie sich besser einplanen lassen können oder sogar … und jetzt pass auf … spontan passieren können. Klingt nach einem ziemlich geilen Lebensstil oder nicht?
Irgendwie erscheint es so logisch und doch funktioniert es irgendwie nicht. Es kann natürlich auch an mir und meinen Freundeskreisen liegen. Vielleicht sind ja alle anderen ohnehin anders und es ist alles viel lockerer als es aussieht. Glaube ich persönlich aber nicht wirklich.
Falls dem so ist, dann stellt mich den Leuten bitte vor. Da würde ich einfach gerne mitmachen.